An den CH Einzelmeisterschaften nehmen auch 3 SpielerInnen des JSV Nidwalden teil. Sofie und Jayden im Hauptturnier 3 und Olaf im Meisterturnier. Alle sind wir in unseren Gruppen krasse Außenseiter und werden jeden Punktgewinn feiern. Das Meisterturnier beginnt bereits heute, die Hauptturniere morgen

 Tag 1/2 

Der Auftakt war bisher semioptimal )). Olaf hat gestern (allerdings gegen einen NLA Spieler) etwas unnötig verloren und heute den klaren Gewinn übersehen und scheint noch nicht so richtig im Turnier angekommen zu sein.

Jayden spielte bis lange ins Endspiel eine richtig gute Partie, verpasste aber dann seinen Springer besser zu stellen, verlor einen wichtigen Bauer und damit die Partie und das eigentlich verdiente Remis. Hier fehlt einfach die Praxis noch.

Sofie war spielfrei

Tag 3 war kein guter Tag für uns. Jayden war spielfrei und Olaf spielte eine miserable Partie und verlor mit Weiss. Sofie spielte gegen den gestrigen Gegner von Jayden. Sofie setzte ihrem erfahrenen Gegner massiv zu und konnte ein besseres Turmendspiel erreichen. Leider übersah sie dann den Gewinnzug (der zugegebenermaßen nicht einfach zu finden war) und konnte nachdem ihr Gegner den Turm opferte gegen ihren Freibauern dessen beide Freibauern nicht aufhalten. Insgesamt eine sehr starke Leistung von Sofie, wie auch gestern von Jayden, bei der sich sich leider nicht belohnen konnten. Es fehlt einfach die Spielpraxis, aber dafür sind wir ja hier.

Tag 4 war ein sonniger Tag, sowohl wettermässig als auch auf dem Schachbrett.  3:0 für Caissa Nidwalden. In Einzelnen. Jayden spielte richtig gut und sehr solide., baut langsam Druck auf und konnte dann mit einer schönen kleinen Kombination einen Bauern gewinnen und hätte in ein sehr wahrscheinlich gewonnenes Springerendspiel abwickeln können. Sein Gegner zog es jedoch vor, eine Figur einzustellen, (Txd3 wäre geboten gewesen) und somit war die Partie entschieden. Jayden spielte das dann ganz souverän herunter.

Sofie spielte eine sehr gute Partie, gewann, dann eine Leichtfigur mit einer Bauerngabel gegen 2 Bauern. Durch das Opfern einer weiteren Figur (Lxg3 statt den Bauern auf d5 zu nehmen und der Dame das Rückzugsfeld e2 zu geben) hätte der Gegner noch Dauerschach erzwingen können.. Danach war das objektiv verloren, musste aber sauber zu Ende gespielt werden. Das tat Sofie dann auch und ließ dem Gegner keine Chance mehr. Beide haben die Gewinnstellung richtig gut verwertet und das technisch sehr gut zu Ende gespielt. Da gab es in der Analyse auch wirklich wenig zu monieren. Gegner vom Schlag knapp unter 1500 Elo sind so die momentan Kragenweite von beiden, die sie gut schlagen konnte. Sofie spielte dazu noch gegen den Vater der CH Mädchenwartin und konnte hier noch einmal Eindruck schinden.

Auch Olaf konnte den ersten Sieg einfahren. Eine wilde Stellung, in der beide Spieler die Entwicklung zugunsten positioneller Schwächen des anderen ein wenig vernachlässigten. Olaf verzichtete sogar ganz auf die Rochade, opferte 2 Bauern und konnte das Re-Figurenopfer und den darauf folgenden Angriff auf den König abwehren und dann mit Turmopfer die Dame gewinnen. Eine von beiden Seiten sehr offensiv geführte Partie. Entscheidend wohl, daß Schwarz "den Letzten (Turm)" nicht rechtzeitig ins Spiel bringen konnte, während am Schluß bei Olaf alle Figuren den König attackierten.

Jetzt aber nicht übermütig werden und morgen mit aller Konzentration wieder ans Werk. Die Gegner werden sicherlich noch einmal stärker werden.

Tag 5 war vom Wetter her nicht so sonnig, aber dafür ums mehr auf dem Schachbrett. Wieder, man kann es fast nicht glauben, ein 3:0. Sofie spielte mit Weiß wieder ihren sicheren Aufbau und hat den erfahrenen Gegner einfach überspielt. Richtig gute Leistung. 

Jayden hatte groß rochiert und war in einer sehr schwierigen, wenn nicht gar verlorenen Position, da der Gegner am Damenflügel  sohon sehr weit mit seinen Aktivitäten war und er am Königsflügel kein Gegenspiel hatte. Unter ein wenig Mithilfe des Gegners, der ein paar gute Fortsetzungen ausgelassen hatte, konnte Jayden sich immer mehr befreien und Material gewinnen. Das Endspielt mit dem Mehrbauern gewann Jayden dann problemlos.

Olaf spielte mit Schwarz seine bisher beste Partie. Konnte schnell im Damengambit ausgleichen und hatte mit dem Läuferpaar und der offenen Turmlinie einen kleinen Vorteil,, den er dann immer ein Stück weiter ausbauen konnte. Der gegnerische Läufer mutierte immer mehr zum, wie es ein Großmeister immer sagt "der große Bauer". Irgendwann einmal brach die Stellung dann unter dem Druck des Läuferpaares und der aktiven Türme zusammen. Souveräner Sieg und er ist jetzt absolut mit 2,5/5 im Soll.

Es ist ja jetzt etwas mehr als Halbzeit. Zeit für ein Zwischenfazit. Wie sich Jayden und Sofie hier präsentieren ist einfach spitzenmässig. Das macht Spass zuzuschauen. Jetzt dürfen wir alle nicht nachlassen und weiter einfach gutes Schach spielen. Jayden und Sofie habe ich ja vom Hauptturnier 4 ins Hauptturnier 3 hochstufen lassen (Beziehungen schaden immer nur dem, der sie nicht hat...). Ich glaube, man kann jetzt schon sagen; das war eine gute Entscheidung. Beide sind Stand jetzt unter den ersten 10 und nur einen halben Punkt hinter dem Spitzenreiter.  Und das als die beiden Letzten der Setzliste (auch noch der neuen CH Führungsliste). Ja, natürlich , der kampflose Punkt hat beiden schon ein wenig geholfen, aber ungeachtet dessen spielen sie beide ganz konzentriertes und gutes Schach. Die Entwicklung beider ist phänomenal. Bin begeistert bisher. 

Tag 6, Jayden baute seine Erfolgsserie aus und spielt nun an Brett 2. Hier gibt es die Chance aufs Treppchen. Heute hat sein Gegner mehrere Fortsetzungen ausgelassen, die klar vorteilhaft für ihn gewesen wären. Fast ein Duplikat der letzten Partie. Als sich dann Jayden befreit hatte, spielte er das dann sehr gut herunter und nutzte weitere Fehler des Gegners eiskalt zum Gewinn aus. Sofie bekam eine Variante im Königsindischen aufs Brett, die wir schon einstudiert hatten, hat aber dann leider die richtige Fortsetzung "a4!!" aus. Trotzdem verteidigte sie sich recht gut, den Damentausch hätte sie vermeiden sollen. Danach war das Endspiel nicht so einfach, sie spielte es aber ganz gut bis zum Schluß, wo sie das mögliche Remis mit dem Aufbrechen der gegenerischen Bauernstellung = "f6!" verpasst hat. Schade.

Olaf war heute chancenlos und musste anerkennen, daß sein Gegner einfach stärker gespielt hat. Er war immer unter Druck und das Turmendspiel war dann klar verloren.

Tag 7: Jayden spielte an Brett 2. Der Gegner spielte recht stark auf und nach einem Bauereinsteller war die Position von Jayden sehr schwierig bis schon verloren. Hier muss man konstatieren, daß bis noch ganz oben doch noch etwas fehlt (was sich alle ja hier aneignen wollen).  Ungeachtet dessen bisher eine bärenstarke Leistung von Jayden. Morgen wartet mit Sergio Cavadini (dem Ehemann von (Männer)- IM + WGM Yelena Sedina, mehrfacher CH. ITA + UKR Frauenmeisterin) noch einmal ein echter Prüfstein. Sergio hat auch schon in Mendrisio (aushilfsweise) Nationallige B gespielt. Aber Jayden muss sich hier gar nicht verstecken.

Olaf experimentierte abermals in der Eröffnung und spielte seit Jahren einmal wieder Holländisch, mit sehr mäßigem Erfolg und wurde von seinem bisher Elosärkstem Gegner ziemlich überrannt. Er muss jetzt in der nächsten Runde unbedingt punkten, um das Ziel von 4 P noch zu erreichen. 

Sofie rettete die Ehre des Vereins mit einem hart erkämpften Remis nach mehr 80 Zügen. Sie stand in der Eröffnung und im Mittelspiel noch klar besser, tauschte dann aber erst den "schlechten" Läufer gegen einen aktiven Springer und später noch unmotiviert die Dame. Das gar nicht so einfache schlechtere T+L+5 Bauern Endspiel hat sie dann aber gut gehalten. Auch für sie geht es in der letzten Runde noch einmal um viel, denn ein Erfolg würde auch ihre Führungszahl explodieren lassen.

Tag 8 + 9 Leider gibt es ein 0:3 zu vermelden. Jayden stellt schon in der Eröffnung eine Figur ein und war danach chancenlos. Sofie spielte eine sehr gute Partie, hatte den Gegner gut im Griff und ging dann mit einem Mehrbauern ins L vs S Endspiel. Hier verfiel sie leiider wieder in alte Muster und schob den Freibauern ohne Unterstützung des Königs nach vorne und verlor danach sogar noch ihre Partie. Einfach schade, daß sie sich für eine solch schöne Partie nicht belohnte. Olaf spielte zu früh b5 und unterschätzte den Gegenangriff der Gegnerin und ging dann sang- und klanglos unter.

Am Tag 9 dann noch ein Remis.

Fazit. Jayden und Sofie haben sich schon sehr stark verbessert. Das Schachlager wird hier noch nachwirken, denn der tägliche Rhytumus Vorbereitung, Spiel, Analyse und so jeden Tag wird in der Spielstärke noch einmal zu Quantensprüngen führen.  Besonderns sich auf den Gegner gezielt vorzubereiten, sollte zur Normalität werden. Olaf verfehlte sein Ziel 4P zu holen, mit 3P klar und musste feststellen, daß im Meisterturnier eben ein anderer Wind weht. Vor allem viele starke junge Spieler mit relativ niedrigen Elo Zahlen, aber einer erheblichen Spielstärke waren enorme Herausforderungen.

Für alle Jugendlichen ist wichtig, mehr noch vom Schnellschach weg und zu mehr "langen" Partien.